50 Jahre Gemeinde Löhnberg
![Auf dem Bild sind fünf Akteure der Theatergruppe zu sehen](/images/aktuelles/l_fld171_festakt-50-jahre--11-.jpg)
Seit dem 01.Juli 1974 gehen Löhnberg, Niedershausen, Obershausen und Selters als Gemeinde einen gemeinsamen Weg. In einem Festakt vergangenen Freitag gab es einen geschichtlichen Rückblick auf dieses Ereignis. Der Erste Beigeordnete Wolfgang Grün konnte die beiden ehemaligen Bürgermeister Kurt Leuninger und Jörg Sauer begrüßen, ehemalige Kommunalpolitiker wie auch aktuelle Gemeindevertreter, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gemeinde, Vertreter der Feuerwehr sowie der Löhnberger Vereine und weitere Wegbegleiter. Sie alle haben dazu beigetragen und tragen bis heute dazu bei, dass die vier Ortsteile bei all ihrer Verschiedenheit eine Gemeinde bilden, so Wolfgang Grün in seinen Begrüßungsworten.
Er gab einen kurzen Abriss über die Geschichte der Gebietsreform, die sich nicht einfach gestaltete. Ein eigenständiges Löhnberg war nie vorgesehen und es war ein harter Kampf, nicht mit Weilburg zu fusionieren, sondern selbständig zu bleiben. Diese Hartnäckigkeit hat sich am Ende ausgezahlt. Kurt Leuninger, ehemaliger Bürgermeister und Mitgestalter der Gebietsreform gab als Zeitzeuge Einblicke. Einen etwas lustigeren Blick auf das Geschehen gab es von der Theatergruppe Mimen-Quell. Bei Siggis traf sich der Bürgermeisterstammtisch und es wurde überlegt, was eine Fusion für sie bringe und welche Träume man sich durch die Reform erfüllen möchte. Turnhallen, Dorfgemeinschaftshäuser, Minigolfplatz und eine Straße von Selters nach Tiefenbach wurden in den Raum geworfen. Manches gibt es, manches wurde nie realisiert. Vor allem die Älteren erkannten manche Dinge in dem Stück wieder und hatten ihren Spaß.
Im Namen des Landkreises Limburg-Weilburg und der Bürgermeister gratulierte Jörg Sauer der Gemeinde Löhnberg zu ihrem Jubiläum. Es sei eine besondere Gemeinde mit hervorragender Lage an der Lahn und im Westerwald sowie einer großen Vielfalt in den vier Ortsteilen. Er sei „ein Löhnberger, der das Dorf liebt“. Daher würde er sich auch gerne zur aktuellen Situation äußern, auch wenn sich ein ehemaliger Bürgermeister nicht in die Kommunalpolitik einmischen sollte. Er warb dafür, die Menschen faktenbasiert zu informieren und Vertrauen wiederaufzubauen.
Thomas Zipp, Vorsitzender der Gemeindevertretung, gratulierte von den gemeindlichen Gremien zum Jubiläum. Er habe als 11-jähriger die Zeit damals miterlebt. Eigentlich habe es viele Gegebenheiten gegeben, die nicht unbedingt dazu beitrugen, das Zusammenwachsen zu erleichtern. Eigentlich hatte man nur ein gemeinsames Feindbild, nämlich Weilburg. Sechs Jahre später war geplant, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr alle das gleiche Abzeichen erhielten, auf dem stehen sollte „Löhnberg-Ortsteil“. Da seien Sätze gefallen, wenn Löhnberg mit draufstehe, dann gehe man aus der Feuerwehr. Es habe lange gedauert, bis die Strukturen zusammengewachsen und Gräben überwunden wurden. Aber „wenn es bei den Geräten funktioniert, dann auch bei den Männern“, so Thomas Zipp weiter. Am Ende las er noch ein Gedicht auf Platt über die Zeit vor und erinnerte daran, dass man häufig das Schöne vergisst, wenn man sich die ganze Zeit Sorgen macht. Er möchte daran erinnern, dass man auch in der heutigen herausfordernden Zeit das Schöne nicht vergisst.
Ein großer Dank ging an die Landfrauen, die den Abend mitorganisiert und die Bewirtung übernommen haben. Sie wie auch die zahlreichen anderen Vereine der Gemeinde sorgen für ein vielfältiges Leben vor Ort mit ihren zahlreichen Veranstaltungen über das Jahr und ihre Mithilfe bei den verschiedensten Ereignissen. „Es sind die Menschen vor Ort, die das wahre Herz der Gemeinde bilden und zum Gelingen des Gemeindelebens beitragen“, so Grün in seinen Dankesworten.