Abwechslungsreiches Mittagessen für die Löhnberger Kinder

Lecker duftet es mittags im Mehrgenerationenhaus. Besteck klappert auf den Tellern, Kinder plappern munter durcheinander und nach dem Essen gibt es eine Abstimmung darüber, wie lecker das Mittagessen war. Neben der Tagessuppe gab es letzte Woche leckere Sachen wie Milchreis, Bratwurst und Rotkohl sowie Gulasch und dazu auch Salat und Obst.
Für das Essen verantwortlich ist die Großküche des Kreiskrankenhauses Weilburg. Kerstin Kauck und Diätassistentin Antje Saverschel geben einen Einblick in die Abläufe der Küche. Jeden Tag bereiten sie mit ihrem Küchenteam das Essen frisch zu. Dafür kaufen sie frische Zutaten ein, so viel wie möglich auch regional. Natürlich gibt es auch Tiefkühlprodukte, erzählen sie beide, doch sie bemühen sich immer um einen guten Mix in der Großküche. Sie kochen täglich rund 600 Essen. Dazu zählen die Essen für das Kreiskrankenhaus, aber auch die Essen für die Schul- und Kita-Kinder in Löhnberg, für das Mehrgenerationenhaus sowie für das Seniorenzentrum und „Essen auf Rädern“. Da sei es utopisch, davon auszugehen, dass dies alles ohne Fertigprodukte möglich ist. Dennoch bieten sie ein abwechslungsreiches, gesundes Essen an. Nimmt man zum Beispiel einen Milchreis, dann erhalten die Kinder eine protein- und kohlenhydratreiche sowie fettarme Mahlzeit. Mit Obst dazu ist dies ein gutes Mittagessen. Antje Saverschel hätte sich auch gewünscht, dass sie Vollkornnudeln und –reis anbieten könnten, doch dies kam bei den Kindern gar nicht gut an. Also sind sie zurück zu den normalen Nudeln und Reis.
Bereits ab halb sechs steht das Küchenteam in der Großküche und beginnt mit der Zubereitung des Essens. Morgens wird frisch gekocht und dann gegen 11 Uhr das Essen in Behälter abgefüllt und nach Löhnberg gefahren. Vor Ort findet eine Temperaturkontrolle statt, ob das Essen noch heiß genug ist. Zudem erfolgen im Krankenhaus sogenannte Rückstellproben, welche zehn Tage aufbewahrt werden. Sollte mal etwas sein, kann direkt geprüft werden, ob es am Essen lag. Dabei achten sie darauf, dass die Standzeiten vom Essen so kurz wie möglich sind. Da sind die kurzen Wege vom Kreiskrankenhaus nach Löhnberg von Vorteil.
„Wir bieten ein vielfältiges Angebot an Gerichten an“, so Saverschel. Dies sei zu Hause sicher nicht immer gegeben. Hinzu kommt noch, dass sie auch diverse Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten beachten. Und da gibt es bei den Kindern in Löhnberg so einiges – von lactosefrei, ohne Nuss oder ohne Zitrus. Auch religiöse Besonderheiten werden beachtet und für Moslems gibt es keine Gerichte mit Schweinefleisch. „Für diese Fälle kochen wir extra“, so Kauck, „das ist fast wie essen à la Carte.“
Dabei müssen die Kinder nicht einfach essen, was ihnen vorgesetzt wird, weiß das Team aus dem Mehrgenerationenhaus zu erzählen. Vom Kreiskrankenhaus gibt es jede Woche einen Plan mit drei Menüs pro Tag. Jede Woche darf eine Klasse wählen, was es zu Essen gibt. Sie wählen pro Tag ein Menü aus, was dann alle bekommen. Dies ist eine demokratische Wahl. Natürlich seien da auch mal Gerichte dabei, die nicht jeden Geschmack treffen, aber die Mehrheit entscheidet über das Gericht und beim nächsten Mal entscheidet eine andere Klasse. So haben alle Kinder die Chance, ihr Lieblingsessen zu wählen. Und nach dem Essen können sie ihren kleinen orangenen Ball in eine von drei Säulen werfen – J oder :-I oder L. Und die meisten Bälle landen dann doch in der Säule, dass es gut geschmeckt hat.