Baumaßnahmen für attraktiven Bahnhof
Seit 2018 wird geplant und diskutiert, im nächsten Jahr soll es endlich losgehen. Durch eine größere Baumaßnahme am Bahnhof Löhnberg soll die Schrankenanlage automatisiert werden und sie soll für Barrierefreiheit an den Gleisen sorgen. Dafür ist eine siebenwöchige Vollsperrung im Sommer notwendig. Dieses Vorhaben ist eingebettet ist Gesamtprojekt „ESTW Obere Lahn“.
Vor Ort trafen sich Vertreter der Verwaltung, der Deutschen Bahn und vom Beirat Mobilität, um sich über das Vorhaben zu informieren.
Horst Konhäuser, Projektsteuerung Ingenieurbüro Hasselmann und Müller sowie Jürgen Drobek, Projektleiter Bauprojekte, stellten die geplanten Maßnahmen am Bahnhof vor. Auf der gesamten Oberlahn-Strecke errichtet die Bahn elektronische Stellwerke, so dass ein Kurbeln der Bahnschranken wegfällt und der Betrieb automatisiert wird. Neben der Automatisierung des Stellwerkes wird weiterhin eine Ampelanlage an der Schranke installiert, die den LKWs eine sichere Fahrt ermöglicht. Die LKWs der Stephan Schmidt Gruppe bringen über die Bahnverladerampe in Löhnberg ihren Ton auf die Schiene. Durch die Straßenführung ist der Seltersweg nicht immer gut einzusehen und daher ein Gefahrenpunkt vor Ort. Mit der automatischen Ampellösung wird gewährleistet, dass die LKWs den Bahnübergang sicher überqueren können. Die Ampel reagiert rein auf die LKWs, welche sehr unregelmäßig fahren. PKWs haben weiterhin freie Fahrt, wenn vor Ort keine LKWs sind.
Neben der Schranke findet auch der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs statt durch bauliche Veränderungen der Bahngleise sowie der Zuwegung. Das Bahnhofsgebäude sowie das Grundstück befinden sich in Privatbesitz. Daher wird der jetzige Zustieg verlegt, vor dem Haus wird es zukünftig keinen Einstieg in den Zug mehr geben, das Gebäude wird eingezäunt. Die Zuwegung von der Bahnhofstraße auf den Bahnsteig wird ebenfalls nach links neben das Gebäude verlegt. Der Bahnsteig wird nach links verlängert und für die Barrierefreiheit abgesenkt. Auch der aktuelle Zugang zum Bahngleis 2 wird nach links verlegt. Dieser soll zukünftig durch eine Schranke mit Lichtsignalen gesichert werden, so dass es vor Ort kein Personal mehr bedarf, um einen sicheren Übergang zu gewährleisten. Für die Barrierefreiheit wird zwischen Gleis 1 und 2 ein neuer Bahnsteig erbaut. Damit er in ausreichender Breite umgesetzt werden kann, wird Gleis zwei verschwenkt, Gleis 3 wird komplett zurückgebaut.
Bürgermeister Dr. Frank Schmidt zeigte sich sehr froh darüber, dass es nächstes Jahr endlich losgeht und der Bahnhof eine Aufwertung erfährt. Dennoch hatte er noch drei Punkte, welche mitberücksichtigt werden sollten. Auf der anderen Seite an der Lahn ballt sich vieles zusammen – der Lahntourismus, die Bootsanhänger, das Parken. „Aktuell haben wir keine Möglichkeit, hier einzugreifen“, so Schmidt, „ich würde mir wünschen, dass wir hier die Kompetenz erhalten, eingreifen und abschleppen zu dürfen.“ Wenn es zu Problemen an der Stelle kommt, landen die Beschwerden nämlich immer im Rathaus, obwohl die Verwaltung dort keine Zuständigkeiten hat.
Sein zweiter Wunsch ist es, dass sich bei dem alten Bahnhofsgebäude endlich etwas tut. Dieses befindet sich im Privatbesitz sowie die Parkplätze und die Bahnhofstraße. Die Straße wie auch das Gebäude befinden sich in einem desolaten Zustand. Tiefe Löcher in der Straße machen diese schlecht befahrbar. Das Haus ist zwar unter Denkmalschutz, doch es ist nicht bezugsfähig, außen bröckelt der Putz ab. „Unser neuer Bahnhof könnte noch viel schöner sein ohne diesen Schandfleck“, so Schmidt.
Weiterhin bat er um eine Abstimmung mit Hessen Mobil, welche im nächsten Jahr die Landesstraße „Unterm Bornberg“ sanieren und die Stützmauern ertüchtigen möchte. Auch dies soll unter Vollsperrung stattfinden. Daher sei eine gute Absprache sehr wichtig.
Abschließend bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit und freue sich auf die Umsetzung. Er könne sich vorstellen, dass der Bahnhof dann noch stärker genutzt werde, wenn er sich attraktiver präsentiere.