Notstromversorgung für die Gemeinde
Im letzten Jahr um die Zeit wurde überall die Frage diskutiert, ob durch die Folgen des Ukrainekrieges die Energieversorgung in der kalten Jahreszeit sicher ist. Es gab Tipps zum Energie sparen und die Kommunen bereiteten sich auf mögliche Ausfälle vor. Eine Gasmangellage wurde diskutiert, weil die Gasspeicher nicht komplett voll waren. Mehrheitlich haben die Löhnberger Gemeindevertreter am 8. Dezember 2022 den Energienotfallplan der Gemeinde Löhnberg mit den notwendigen Investitionen beschlossen, um auf eine solche Lage vorbereitet zu sein.
Durch Lieferengpässe sowie einem leergeräumten Markt kamen erst jetzt vier Notstromaggregate in Löhnberg an. Gemeindebrandinspektor Jürgen Schütz und sein Stellvertreter Volker Beck gaben Bürgermeister Dr. Frank Schmidt einen Einblick in die Funktionsweise der Notstromaggregate. Diese leuchten in einem kräftigen Rot und werden zukünftig mit Heizöl betrieben. Die zwei größeren Notstromaggregate sind für die Infrastruktur am Mehrgenerationenhaus sowie an der Turnhalle in Niedershausen. Die beiden Gebäudekomplexe können in einer Notfallsituation durch die Notstromaggregate zu Wärmeinseln umfunktioniert werden. Ein kleineres Aggregat sorgt in einem Notfall dafür, dass die Feuerwehr Löhnberg weiterhin funktionsfähig ist und als „Katastrophenschutzleuchtturm“ (KatS-Leuchtturm) dient für die Kommunikation sowie für die Entgegennahme von Notrufen und Hilfegesuchen. In einem Notfall wäre die Feuerwehr Löhnberg auch Ort des Krisenstabes. Das zweite, kleine Notstromaggregat ist mobil und wird dort eingesetzt, wo es in einem Fall benötigt wird wie an den Pumpen für die Wasserversorgung. Die Feuerwehrhäuser in Niedershausen, Obershausen und Selters dienen im Notfall ebenfalls als KatS-Leuchttürme und werden noch passend umgebaut.
In diesem Jahr sind die Gasspeicher aktuell laut Bundesnetzagentur zu über 94 Prozent gefüllt. Doch wenn es längere Zeit richtig kalte Temperaturen gibt, kann sich dies schnell ändern durch eine steigende Gasnachfrage. Auch wenn die Stromversorgung sicher ist, können Ausfälle nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Der plötzliche Wintereinbruch letzte Woche zeigte, wie anfällig die Infrastruktur ist, wenn Bäume auf die Leitungen fallen. Es gibt verschiedene Ursachen, warum es zu einem längeren Stromausfall kommen kann. Dr. Frank Schmidt äußert sich positiv, dass die Gemeinde mit dem Notfallkonzept für solche Eventualitäten gerüstet ist. Er bedankte sich beim Gemeindebrandinspektor und seinen Stellvertretern, welche das Konzept erarbeitet haben. Zudem bedankte er sich bei den Gemeindevertretern für den außerplanmäßigen Beschluss im letzten Jahr, die Gelder zur Verfügung zu stellen. Für die vier Notstromaggregate investierte die Gemeinde 118.792 Euro. Dazu kommen noch Umbauten an den Gebäuden von jeweils 2.000 Euro, damit die externe Einspeisung des Stromes über das Notstromaggregat möglich ist. Für 1.000 Liter Heizöl rechnet der Gemeindebrandinspektor mit rund 1.800 Euro. Für die Kraftstoffbevorratung ist ebenfalls schon Vorsorge getroffen worden. Es gibt eine mobile Tankstelle für 450 Liter Diesel sowie mehrere 20-Liter Kraftstoffkanister für Heizöl und Superbenzin. Die Gemeinde ist somit für den Ernstfall gut gerüstet.